Historischer Überblick

Ursprünge und Entstehung der Fakultät

Die Ursprünge der Universität und der Fakultät für Geisteswissenschaften reichen bis ins Jahr 1581 zurück, als in Klausenburg (Cluj) ein Jesuitenkolleg gegründet wurde. Im Einklang mit dem damaligen Bildungsmodell galt philologia als eine der freien Künste und diente als ancilla theologiae – als Dienerin der Theologie.

Im 17. Jahrhundert wurde das Kolleg zur Academia Claudiopolitana, die später durch die habsburgischen Bildungsinitiativen unter Maria Theresia und Joseph II. fortgeführt wurde. 1872 wurde die ungarische Franz-Joseph-Universität gegründet, unter der Leitung von Hugo von Meltzl entwickelte sich das erste Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft.

Nach der Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien wurde 1919 die rumänische Universität „Dacia Superioară“ gegründet, deren zentrale Säule die Fakultät für Geisteswissenschaften und Philosophie unter der Leitung von Sextil Pușcariu war. Hier entstanden grundlegende Lehrstühle für rumänische Sprache, Literatur und Dialektologie.

Veränderungen im 20. Jahrhundert

In der Zwischenkriegszeit diversifizierte sich die Fakultät mit Spezialisierungen in klassischer und moderner Philologie (Englisch, Französisch, Deutsch etc.) sowie in Slawistik und Ungarisch – ein Spiegel der kulturellen Vielfalt der Region. Nach dem Zweiten Weltkrieg vereinigten sich 1958 die rumänische Universität „Victor Babeș“ und die ungarische Universität „János Bolyai“ zur Universität „Babeș–Bolyai“.

Die Fakultät wurde in „Philologische Fakultät“ umbenannt. Nach 1989 kehrte sie zu ihrem traditionellen Namen – Fakultät für Geisteswissenschaften – zurück und trat in eine Phase bedeutender akademischer Expansion ein.

Modernisierung und internationale Anerkennung

Nach der Revolution wurden neue Studienrichtungen gegründet: Klassische Studien, Theaterwissenschaft (später eigene Fakultät), Vergleichende Literaturwissenschaft, Asiatische Sprachen und Literaturen, Skandinavische Sprachen usw. Diese spiegeln die Offenheit gegenüber sprachlicher und kultureller Vielfalt wider.

Heute bietet die Fakultät für Geisteswissenschaften Programme auf Rumänisch, Ungarisch, Deutsch sowie in internationalen Sprachen an: Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Italienisch, Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Norwegisch, Ukrainisch und weitere. Es existieren zwei Doktorandenschulen, die national und international anerkannt sind.

Die Fakultät ist ein aktives Forschungszentrum mit eigenen Instituten, wissenschaftlichen Publikationen und internationalen Partnerschaften. Durch ihr Bibliotheksnetzwerk, ihre Lehrkräfte und das breite akademische Angebot gehört die Fakultät für Geisteswissenschaften in Cluj heute zu den bedeutendsten akademischen Einrichtungen Rumäniens.

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